*
FRAU AM SWIMMINGPOOL
In der Mitte der Nacht kommt der Sturm.
Ich laufe den Gang entlang, an der Schwimmhalle
mache ich Halt. Hier draußen ist der Chlorgeruch
bereits deutlich zu riechen.
Ich blicke durch die gläserne Scheibe. Das Wasser
liegt im Dunkeln da, die Leuchten an der Decke
der Schwimmhalle sind jetzt ausgeschaltet.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
01.00 Uhr. Ich betrete das Treppenhaus.
Alles liegt im Dunklen da. Erst nach wenigen Sekunden reagiert der Bewegungsmelder.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Ich gehe die Treppe nach unten, nehme den
Weg durch die Umkleidekabinen.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Gehe ein Stockwerk nach oben, betrete den Gang.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Hier unten ist um diese Zeit nicht abgesperrt.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Das Schild im Nacken kratzt. Bei 314 biege ich links ab. Die Stille in diesem Gang verschlingt mich.
Vor 311 bleibe ich kurz stehen. Nehme den Duft der Chickenwings wahr, atme ihn ein. Noch immer würde ich sie selbst essen. Andere sagen, ich könne sie sicher nicht mehr sehen, doch das stimmt nicht.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
In der Halle gleitet mein Blick über das still
daliegende Wasser. Ich streife die Kleidung ab,
lasse sie einfach auf die Fliesen am Beckenrand
fallen. Ich halte mich an der Einstiegstreppe fest.
Nackt gleite ich hinein. Einen Badeanzug habe ich nicht.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Wie gut das riecht.
307. Hier bitte.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Ich habe mit der Kälte des Wassers nicht gerechnet.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
307, 0,70
305, 1,20
201, 0,50
210, 1,10
110, 0,50
103, 1,10
004, 0,30
Die Leute schlagen auf.
Ich habe gelernt, bleibe ich einen Augenblick stehen, löst das etwas aus. Ein Schuldgefühl. Eine unangenehme Konfrontation mit der Stille.
Sie geben mir Geld.
Ein Zeichen, dass ich fortgehen soll. Sie schicken mich weg. Manchmal denke ich darüber nach, was wäre, wenn ich einfach bliebe.
FRAU AN DER REZEPTION
In der Nacht behalte ich ununterbrochen die
Eingangstür im Blick. Bei jedem kleinen Geräusch
jagt mein Herz los. Ich starre durch die doppelte
Glastür auf den Swimmingpool. Im Dunkeln liegt
er unberührt da.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Ich hangle mich am Beckenrand entlang.
Es ist 02.00 Uhr morgens. Noch ist niemand hier.
Natürlich nicht. Es ist mitten in der Nacht.
Niemand ist um diese Zeit unterwegs, nur die
Rezeption in der Eingangshalle, die ich durch die
Glasfront von hier aus sehen kann, ist besetzt.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
051. Was, wenn ich einfach bliebe?
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Die Frau draußen an der Rezeption sitzt hinter
der Scheibe wie ein Kanarienvogel. Sie trägt eine
bunte Bluse. Sie ist müde. Sie sieht mich nicht.
FRAU AN DER REZEPTION
Ich glaube, eine Silhouette in der Schwimmhalle
zu sehen. Aber hier ist niemand vorbeigekommen.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Liegt friedlich da.
FRAU AN DER REZEPTION
Ich überlege den Nachtwächter zu bestellen,
doch als ich noch ein wenig länger hinsehe,
bewegt sich nichts mehr.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Niemand kommt um diese Zeit an.
Alle Flugzeuge landen bis 01.00 Uhr.
Vom Flughafen bis hierher benötigt
man in etwa eine viertel Stunde,
danach ist es hier in aller Regel still.
FRAU AN DER REZEPTION
Was ist da draußen bloß los? Hunde.
Zu unserem Schutz, ja. Aber was, wenn nicht?
FRAU AM SWIMMINGPOOL
In den letzten Stunden ist niemand
mehr angekommen. Vermutlich, sagte
jemand, landen sie nicht mehr.
FRAU AN DER REZEPTION
Hinter mir gluckern die Heizungsrohre.
Das Hotel ist modernisiert worden, doch
der Bau ist alt, hinter den Wänden verbirgt
sich marode Substanz.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Auf den Gängen ist es in den Nächten gespenstisch still.
Bei den Aufzügen im Erdgeschoss werde ich langsamer. Mein Herz jagt in diesen Nächten besonders stark. Ich sollte den Doktor sehen. Wann ich hier herauskomme, weiß ich nicht. Geld habe ich ohnehin nicht. Einmal am Tag telefoniere ich mit meiner Frau. Es geht ihnen gut, sie haben zu essen. Unser Haus liegt sicher in den Bergen.
FRAU AN DER REZEPTION
Guten Tag.
Wie ist Ihre Zimmernummer?
Wir wissen nichts Neues, leider.
Wir melden uns.
Auf Wiederhören.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
051, 0,30
001, 0,70
An der Glasfront zur Schwimmhalle bleibe ich stehen.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
In meinen Augenwinkeln bewegt sich was.
Eine Spiegelung an der Glasfront, dort wo
die Treppe zu den Umkleiden führt.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Da ist sie wieder.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Ich kann nicht ausmachen, was die Spiegelung
dort gewesen ist.
FRAU AN DER REZEPTION
Ich stehe an der Glasscheibe der Eingangstür,
sehe hinaus ins Dunkle.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Sie kommt bei Nacht.
FRAU AN DER REZEPTION
Keine Hunde zu sehen.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Sie ist schön.
FRAU AN DER REZEPTION
Ich habe Angst, dass jemand da draußen
verborgen ist, der mich jetzt sieht.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Sie ist so schön.
FRAU AN DER REZEPTION
Das Telefon klingelt, ich eile zurück.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Ich würde sie gerne einladen, mit mir in der Küche zu sitzen,
wenn es ruhiger wird in zwei, drei Stunden. Dann, denke ich,
wird es ruhiger sein. Wir könnten –
FRAU AN DER REZEPTION
Bitte gedulden Sie sich, wenn wir etwas wissen,
werden Sie die Ersten sein, die es erfahren.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Sie denkt, sie ist unbeobachtet.
Aber warum schwimmt sie nicht. Warum –
FRAU AN DER REZEPTION
Natürlich –
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Kann sie nicht schwimmen?, frage ich mich.
Wie kann es sein, dass sie nicht schwimmen kann?
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Es kann doch nicht sein, dass ich nicht
schwimmen kann.
FRAU AN DER REZEPTION
Nein, nichts Neues. Sobald ich etwas weiß,
werden Sie es erfahren.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Durch das Foyer eile ich zur Treppe,
will hinunter zur Küche –
FRAU AN DER REZEPTION
Entschuldigen Sie, haben Sie –
Ich denke, ich habe eine Silhouette gesehen.
Hinter dem Glas, in der Schwimmhalle.
Haben Sie jemanden gesehen?
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Dort? Nein, dort ist niemand. Ich habe keinen gesehen.
FRAU AN DER REZEPTION
Danke, dann habe ich mich wohl getäuscht.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Kann ich Ihnen helfen?
Sie sehen so? Irgendwie sehen Sie müde aus.
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Wie ein Kanarienvogel.
FRAU AN DER REZEPTION
Nein, danke. Es geht schon.
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Ich erschrecke mich kurz. Wie sieht sie aus?
Wieso ist sie so müde?
FRAU AN DER REZEPTION
Entschuldigen Sie –
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Ja?
FRAU AN DER REZEPTION
Würden Sie –
Könnten Sie doch –
Bitte nur einen kurzen Blick
in die Schwimmhalle werfen.
Nur kurz nachsehen, ob nicht doch –
MANN, DER DIE CHICKENWINGS
Natürlich. Ich werde einen Blick in die Schwimmhalle werfen.
Da ist sie, sie ist so unglaublich schön.
FRAU AN DER REZEPTION
Und?
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Nichts. Alles ruhig, niemand da.
FRAU AN DER REZEPTION
Danke, jetzt bin ich ruhig.
*
FRAU AM SWIMMINGPOOL
Hilfe, hört mich denn niemand?
Es zieht mich nach unten.
Schnell strecke ich mich wieder nach dem Beckenrand.
Meine Handflächen umgreifen die Rillen,
dort, wo das Wasser in den Ablauf schwappt.
Kurz habe ich gedacht –
Habe ich gedacht, ich müsste ertrinken.
*
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
In dieser Nacht ist es besonders still. Hinter den Türen
höre ich hin und wieder ein Rascheln. Ich stelle mir vor, wie jemand
aufsteht, eine Packung Schokolade aus dem Schrank nimmt, sie
raschelnd aufpackt und beginnt zu essen. Menschen essen, wenn sie
Angst haben.
Um 03.00 Uhr geht aus Zimmer 021 die nächste Bestellung ein. Chickenwings. Ich nehme den Weg in die Küche, vorbei an den Aufzügen. Ich steige die Treppe, jemand hat gesagt, es sei gut für das Herz, viel mehr gibt es nicht, was ich hier für mich tun kann.
Auch in der Küche ist es um diese Uhrzeit still. Alles ist schon ordentlich angerichtet. Hanan packt die Chickenwings ein und gibt mir das Tablett mit der Pappbox. Bevor ich komme, geht die Bestellung in der Küche bereits über das zentrale Bestellsystem ein. Zehn Minuten später bekomme ich Bescheid. Ein, zwei Minuten bleiben mir, um das Tablett an die Tür zu bringen. Länger als 12 Minuten warten soll niemand, 13 Minuten maximal.
Ich habe keinen Ort in diesem Hotel, bewege mich durch die Gänge. Habe ich einmal nichts zu tun, geht keine Bestellung ein, weiß ich nicht, was tun.
In den Gängen fühle ich mich geborgen. Fenster nach draußen gibt es nur, wo die Gänge auf das Treppenhaus stoßen. Hier drin kann mir nichts geschehen.
Die Eingangshalle, wo die Klimaanlage besonders stark eingestellt ist, durchkreuze ich so schnell ich kann. An der Decke flackern die Lichter. Ich blicke zur Frau an der Rezeption. Wie heißt sie? Heute Nacht fällt mir auf, ich habe noch nie nach ihrem Namen gefragt.
Was ist das, sage ich und zeige nach oben.
Sie sagt nichts, greift stattdessen nach dem klingelnden Telefon.
021 liegt am Ende des Flurs. Ich klopfe. Ein Herr im hellblauen Bademantel öffnet.
Chickenwings, sage ich.
Danke, sagt er.
Ich warte einen Augenblick. Dann fällt die Tür vor mir zu. Ich stehe da wie ein Kind.
*
MANN, DER DEN HUND SIEHT
Ich wälze mich hin und her. Die Nächte sind nicht länger erträglich.
Ich schalte die Nachttischlampe ein. Stehe auf, ziehe den Vorhang zur Seite.
Kaum ist das Licht der Sonne erloschen, scheinen die Lichter der Gewalt dort drüben. Sind sie wieder da, die Raketen.
Die Sträucher biegen sich heftig im Wind. Der Fuchs ist nirgends zu sehen.
Die Einsicht, dass dies alles letztlich auch mich betrifft, mit mir zu tun hat. Ich die gleichen Gedanken in mir trage, die diese Kräfte zu verantworten haben. Seit ich hier bin, empfinde ich Wut, unbändige Abneigung gegen mein eigenes Dasein. Wie ich nach vorne dringen muss, allem muss ich Sinn geben, ich kann nicht einfach nur sein. Mein Widerstand dagegen besteht in diesen Tagen darin, mich meiner eigenen Kraft zu verweigern. Mich ganz meiner eigenen Schwäche hinzugeben. Manchmal fühle ich mich so schwach, dass ich kaum gehen kann.
Ich folge den Spuren meiner Gedanken, schiele dabei hinaus auf die von den Lichtern der Hotelküche beleuchteten Sträucher. Plötzlich schaltet sich der Bewegungsmelder ein. Ich blicke nach unten zwischen die Container. Doch dort ist nichts zu sehen. Eine Weile bleibe ich noch am Fenster stehen.
Dann setze ich mich aufs Bett, zwinge mich in die Nacht zu sehen. Es erregt das Leid auch in mir. Aber das ist es, worum es geht. In der fünften Nacht hier beginne ich zu verstehen, dass es darum geht. Das Leid in sich aufnehmen, es in sich bergen und dann in etwas anderes überführen.
*
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Es ist 04.00 Uhr. Ich sehe im Treppenhaus aus dem Fenster. Es gibt eine Seite des Gebäudes, die ich vermeide. Aber hier sind keine Raketen, hier kann ich friedlich in die Dunkelheit sehen.
Heute Nacht gehen viele Bestellungen ein. Sie lenken mich ab von meinem Herz. Ich weiß nicht, was tun. Geld habe ich keins. Ich hoffe, dass alles gut geht. Noch eine ganze Weile. Bis mein Junge 13 ist. Das habe ich mir vorgenommen. Mit 13 kommt man alleine zurecht, das ist, was mein Vater mir gesagt hat, als ich 11 Jahre alt war. Er hat es mir so häufig gesagt, dass ich vorbereitet war. Mit 13 kam ich zurecht. Ich nahm den ersten Job an. Auch in einem Flughafenhotel.
Unter anderen Umständen würde ich mir Gedanken um mich machen,
um meine Familie, in dieser Nacht aber konzentriere ich mich auf das Piepen des kleinen Gerätes, das ich bei mir trage, das die eingehenden Bestellungen meldet. Konzentriere mich auf den Weg hinunter zur Küche. Auf das Annehmen der Tabletts mit den duftenden Paketen. Ich würde sie selbst essen. Dass manche sagen, ich könne sicher den Geruch nicht mehr ertragen, verstehe ich nicht.
In den Nächten, in denen wenig los ist, oft zwischen vier und fünf, setze ich mich zu Amber in die Küche. Dann gibt sie mir die Reste aus den Pfannen, die nicht mehr in die Pakete gepasst haben. Chickenwings-Streifen, Tomatenscheiben, manchmal Gurke. Wenn der Tag beginnt, bin ich meist satt.
Heute ist es bereits fünf, als das Piepen des Gerätes endlich zur Ruhe kommt. Amber gibt mir ein Sandwich. Es ist belegt mit Käse und Schinken, Gurke und Ei.
Das kann ich nicht nehmen, Amber, wir dürfen nichts für uns nehmen, das sind keine Abfälle.
Papperlapapp, sagt sie nur.
Ich bin dankbar. Ein wenig schuldig beiße ich hinein. Es schmeckt gut. Ich mag Amber. Sie sorgt für mich, manchmal fühle ich mich wie ihr Kind. Sie ist bestimmt zehn Jahre jünger als ich.
*
MANN, DER DEN HUND SIEHT
Die Bezüge kommen mir abhanden. Nacht für Nacht mehr. Ich kann mir nicht sicher sein, woraus ich mich in diesem Augenblick noch zusammensetze. Das Erscheinen des Fuchses gibt mir Halt. Er ist ein Gegenüber, etwas, nach dem ich mich hier unendlich sehne. Ich spüre eine brüderliche Verbundenheit mit dem Tier. Wie ich hat er hier keine Gemeinschaft, überall nur Hunde. Was sind das für Hunde?
FRAU AN DER REZEPTION
Militärhunde, eine seltene Rasse.
MANN, DER DEN HUND SIEHT
Ich frage mich, was macht der Fuchs untertags? Nie habe ich ihn am Tag gesehen. Wo schläft er? Muss ihm nicht heiß sein unter der Sonne? Wird er genügend Wasser finden dort draußen? Kann ich ihm ein Schälchen mit Wasser bringen, es dort unten hinter die Container stellen?
Unter der glühenden Sonne muss sein Fell brennen. Er schleppt sich am Abend, wenn es kühler wird, oder früh am Morgen, wenn es noch nicht heiß ist, her zum Hotel. Hier findet er Nahrung. Wie könnte ich hinausgelangen, um ihm Wasser zu bringen?
Ich klappe den Laptop auf. Das blaue Licht des Screens wirft einen Schimmer auf die Zudecke. Es ist schon fünf. Ich sollte noch schlafen, doch die Zahlen auf dem Bildschirm beruhigen mich. Es fühlt sich beklemmend an, aber für einen Augenblick, bis ich nochmal einschlafe, macht mich der Anblick auf eine seltsame Weise ruhig.
*
MANN, DER DIE CHICKENWINGS BRINGT
Ich bewege mich in den Nächten am liebsten durch die Gänge. Dann muss ich nichts sehen. Nur hier unten von der Küche aus erhasche ich manchmal einen Blick auf die Lichter der Raketen.
Ich bitte Amber, den Rollo herunterzulassen. Es ist ein klappriger Rollo. Das Hotel ist modernisiert worden, aber hier unten ist alles marode. Hier unten, wo nur wir uns aufhalten, machen sie nichts.
Was ist da draußen bloß los, sagt Amber.
Wenn die Hunde draußen sind, muss es ernst sein, sage ich. Aber sie sind zu unserem Schutz da, Amber. Es kann uns nichts geschehen.
Immer wieder sieht sie auf ihrem Handy nach. Es hat ein zersprungenes Display. Aber wir kennen das schon. Wir kennen das schon, dass die wichtigen Dinge dort nicht stehen.
Ich esse mein Sandwich. Um 5.20 Uhr geht die nächste Bestellung ein.
Kurz vor dem Frühstück. Das ist ungewöhnlich, sage ich. Chickenwings. Um diese Zeit? Um diese Zeit, das ist ungewöhnlich.
Amber steht auf, gibt Fett in die Fritteuse. Sie reißt die Packung mit den Chickenwings auf. Ich sehe mir die Plastikverpackung an. Die knallenden Farben, gelb und rot, habe ich schon immer gemocht. Amber schmeißt den Inhalt in die Fritteuse. Ein paar Minuten später sause ich los.
207, 3,00.
3,00? Wirklich?
Das ist viel. Das ist so viel.
Ich nicke ihm zu, zupfe mein Jackett zurecht, bin verlegen. Was tun? Darauf war ich nicht vorbereitet. Was sagen? Ich lege meine Hand auf die Brust.

Saskia Nitsche
2021C027
Traduction de l’allemand d’Emeline Berton
*
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Au beau milieu de la nuit vient la tempête.
Je parcours le couloir, m’arrête devant la piscine.
Ici, l’odeur de chlore est déjà plus forte.
Je regarde à travers la vitre. L’eau
repose dans l’obscurité, les lumières du plafond
de la piscine sont éteintes désormais.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
1 heure du matin. J’entre dans la cage d’escalier. Tout est plongé dans le noir. Le détecteur de mouvement met quelques secondes à réagir.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Je descends les escaliers, prends le chemin qui traverse les vestiaires.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Je vais à l’étage du dessus, pénètre dans le couloir.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Ce n’est pas fermé à cette heure-ci en bas.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
L’étiquette me gratte dans le cou. Je tourne à gauche au niveau de la 314. Le silence du couloir m’engloutit. Je m’arrête brièvement devant la 311. Je reconnais l’odeur des chicken wings, la respire. Ça ne me dérangerait pas d’en manger. Certains disent qu’elles doivent me dégoûter, à force, mais ce n’est pas le cas.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Près de la piscine, mon regard se pose sur l’eau
qui repose paisiblement. J’enlève mes vêtements,
les laisse tomber sur le carrelage au bord
du bassin. Je me tiens à l’échelle.
Je me glisse nue dans l’eau. Je n’ai pas de maillot de bain.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Ça sent tellement bon.
307. Et voilà pour vous.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Je ne pensais pas que l’eau serait si froide.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
307, 0,70
305, 1,20
201, 0,50
210, 1,10
110, 0,50
103, 1,10
004, 0,30
Les gens donnent quelque chose.
J’ai remarqué que si je reste debout sans rien dire pendant un instant, quelque chose se déclenche. Un sentiment de culpabilité. Une confrontation désagréable avec le silence.
Ils me donnent de l’argent.
C’est le signe que je dois m’en aller. Ils me congédient. Parfois je me demande ce qu’il se passerait si je restais là.
FEMME À LA RÉCEPTION
Pendant la nuit, je ne quitte pas des yeux la
porte du couloir. Le moindre bruit fait bondir
mon cœur. Je fixe la porte en verre à double
battant qui mène à la piscine. Elle est
immobile dans l’obscurité.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Je longe le bassin en me tenant au rebord.
Il est deux heures du matin. Il n’y a encore personne.
Évidemment qu’il n’y a personne. On est en pleine nuit.
Personne ne se promène à cette heure-là, seule la
réception, située dans le hall d’entrée que j’aperçois d’ici par la
façade vitrée, est occupée.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
051. Qu’est-ce qu’il se passerait si je restais là ?
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
La dame de la réception est assise derrière
une vitre comme un canari. Elle porte une
chemise colorée. Elle est fatiguée. Elle ne me voit pas.
FEMME À LA RÉCEPTION
Je crois apercevoir une silhouette dans la piscine.
Pourtant je n’ai vu passer personne.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Repose là paisiblement.
FEMME À LA RÉCEPTION
J’hésite à appeler le gardien de nuit,
mais lorsque j’y regarde de plus près,
plus rien ne bouge.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Personne ne vient à cette heure-ci.
Les avions n’atterrissent que jusqu’à une heure.
Il faut environ un quart d’heure
pour se rendre ici depuis l’aéroport,
généralement tout est calme ensuite.
FEMME À LA RÉCEPTION
Mais que se passe-t-il dehors ? Des chiens.
Pour nous protéger, certes. Sinon quoi ?
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Cela fait des heures que plus
personne n’est arrivé. Ils n’atterrissent
sans doute plus, a dit quelqu’un.
FEMME À LA RÉCEPTION
Derrière moi, les tuyaux du chauffage gargouillent.
L’hôtel a été modernisé mais
le bâti est vieux, les murs abritent
une substance en décrépitude.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
La nuit, il règne un silence de mort dans les couloirs.
Je ralentis la cadence au niveau des ascenseurs du rez-de-chaussée. Ces nuits-là, mon cœur bat particulièrement vite. Je devrais voir le docteur. Je ne sais pas quand je pourrai sortir d’ici. De toute façon je n’ai pas d’argent. Je téléphone une fois par jour à ma femme. Ils vont bien, ils ont de quoi manger. Notre maison est en sécurité dans les montagnes.
FEMME À LA RÉCEPTION
Bonjour.
Quel est votre numéro de chambre ?
Nous n’en savons pas plus, malheureusement.
Nous vous contacterons.
Au revoir.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
051, 0,30
001, 0,70
Je m’arrête devant la façade vitrée de la piscine.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE.
J’aperçois quelque chose bouger du coin de l’œil.
Un reflet sur la vitre, au niveau
des escaliers qui mènent aux vestiaires.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
C’est encore elle.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE.
Je n’arrive pas à identifier
d’où est venu ce reflet.
FEMME À LA RÉCEPTION
Je me tiens devant la vitre de la porte d’entrée et
observe ce qu’il se passe dehors dans le noir.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Elle vient la nuit.
FEMME À LA RÉCEPTION
Je ne vois pas de chiens.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Elle est belle.
FEMME À LA RÉCEPTION
J’ai peur que quelqu’un soit caché
là dehors et m’observe.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Elle est si belle.
FEMME À LA RÉCEPTION
Le téléphone sonne, je me dépêche de revenir.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
J’aimerais bien l’inviter à venir s’asseoir avec moi dans la cuisine
quand tout se sera calmé, dans deux-trois heures. Alors
ce sera plus calme, me dis-je. On pourrait –
FEMME À LA RÉCEPTION
Je vous demande de bien vouloir être patients,
dès que nous saurons quelque chose vous serez les premiers informés.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Elle pense que personne ne l’observe.
Mais pourquoi ne nage-t-elle pas. Pourquoi –
FEMME À LA RÉCEPTION
Bien-sûr –
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Je me demande : ne sait-elle pas nager ?
Comment se fait-il qu’elle ne sache pas nager ?
FEMME AU BORD DE LA PISCINE.
Ce n’est quand même pas croyable
que je ne sache pas nager.
FEMME À LA RÉCEPTION
Non, rien de nouveau. Dès que je saurai quelque chose,
vous en serez informés.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Je traverse le hall vers les escaliers à la hâte,
veux descendre à la cuisine –
FEMME À LA RÉCEPTION
Excusez-moi, avez-vous –
Je crois que j’ai aperçu une silhouette.
Derrière la vitre, dans la piscine.
Avez-vous vu quelqu’un ?
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Là-bas ? Non, il n’y a personne. Je n’ai vu personne.
FEMME À LA RÉCEPTION
Merci, alors j’ai dû me tromper.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Je peux vous aider ?
Vous avez l’air vraiment… Vous avez l’air un peu fatigué.
FEMME AU BORD DE LA PISCINE.
Comme un canari.
FEMME À LA RÉCEPTION
Non, merci. Ça va aller.
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Soudain, je prends peur. Elle a une de ces têtes.
Pourquoi est-elle si fatiguée ?
FEMME À LA RÉCEPTION
Excusez-moi –
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Oui ?
FEMME À LA RÉCEPTION
Auriez-vous la –
Pourriez-vous quand même –
S’il vous plaît jeter un petit coup d’œil
du côté de la piscine.
Juste vérifier qu’il n’y ait pas –
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Bien-sûr. Je vais aller jeter un coup d’œil du côté de la piscine.
La voilà, elle est vraiment incroyablement belle.
FEMME À LA RÉCEPTION
Alors ?
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Rien. Tout est calme, il n’y a personne.
FEMME À LA RÉCEPTION
Merci, me voilà rassurée.
*
FEMME AU BORD DE LA PISCINE
Au secours, il n’y a donc personne qui m’entend ?
Quelque chose me tire vers le bas.
Rapidement, je redresse mon corps pour remonter vers le rebord du bassin.
Mes mains agrippent les grilles d’évacuation
derrière lesquelles l’eau clapote.
J’ai bien cru –
J’ai cru que j’allais me noyer.
*
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
C’est particulièrement calme cette nuit. De temps à autre, j’entends un froissement derrière les portes. J’imagine quelqu’un se lever, attraper une tablette de chocolat sur l’étagère, déchirer le papier pour en découvrir le contenu et le manger.
Les gens mangent quand ils ont peur.
À 3 heures arrive la commande suivante depuis la chambre 021. Des chicken wings. Je me dirige vers la cuisine en passant devant les ascenseurs. Je prends les escaliers, quelqu’un a dit que c’était bon pour le cœur, je ne peux pas faire grand-chose d’autre pour ma santé ici.
À cette heure-ci, même la cuisine est plongée dans le silence. Tout est déjà bien rangé. Hanan emballe les chicken wings et me tend le plateau avec la boîte en carton. La cuisine reçoit la commande via le système central avant que je n’arrive. Je reçois une notification dix minutes après. Ensuite, je n’ai plus qu’une ou deux minutes pour apporter le plateau jusqu’à la chambre. Personne ne doit attendre plus de 12 minutes, 13 minutes maximum.
Je n’ai pas d’endroit à moi dans cet hôtel, je me déplace dans les couloirs. Si je n’ai rien à faire, si aucune commande n’arrive, je ne sais pas quoi faire.
Je me sens en sécurité dans les couloirs. Il y a des fenêtres seulement au niveau des cages d’escalier. Ici, il ne peut rien m’arriver.
Je traverse le hall d’entrée, où la climatisation est particulièrement forte, aussi vite que possible. Les plafonniers clignotent. Je regarde la dame de la réception. Comment s’appelle-t-elle ? Je réalise que je ne lui ai jamais demandé son prénom.
C’est quoi ça, demandé-je en indiquant le plafond.
Elle ne dit rien et se contente de décrocher le téléphone qui sonne.
La 021 se trouve au bout du couloir. Je toque. Un homme en peignoir bleu m’ouvre.
Je dis chicken wings.
Il dit merci.
J’attends un instant. Puis la porte se renferme devant moi. Je reste planté là comme un enfant.
*
HOMME QUI VOIT LE CHIEN
Je me tourne et me retourne sans arrêt. Les nuits sont devenues insupportables.
J’allume la lampe de chevet. Me lève, ouvre le rideau.
La lumière du soleil vient de s’éteindre, et déjà brillent au loin les lumières de la violence. Déjà les missiles sont de retour.
Les arbustes se tordent violemment dans le vent. Le renard a disparu.
Je réalise que finalement tout cela me concerne aussi, que cela a quelque chose à voir avec moi. Que je porte en moi les pensées mêmes qui sont responsables de ces forces. Depuis que je suis ici, je ressens de la colère, une aversion totale pour ma propre existence. Comme je dois toujours aller de l’avant, donner du sens aux moindres choses, je ne peux pas me contenter d’exister. Ces jours-là, ma résistance contre cet état consiste à refuser ma propre force. À m’offrir tout entier à ma propre faiblesse. Parfois, je me sens si faible que je peux à peine marcher.
En suivant la trace de mes pensées, je louche sur les arbustes éclairés par les lumières de la cuisine de l’hôtel. Soudain, la lampe du détecteur de mouvement s’allume. Je regarde vers le bas, entre les poubelles. Mais il n’y a rien. Je reste encore un moment derrière la fenêtre.
Puis je m’assois sur le lit, me force à regarder dans la nuit. Cela déclenche aussi de la souffrance en moi. Mais c’est justement de cela qu’il s’agit. C’est la cinquième nuit que je passe ici et je commence à comprendre que c’est de cela qu’il s’agit. Absorber la souffrance, l’abriter en soi puis la transformer en autre chose.
*
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
Il est 4 heures. Je regarde par la fenêtre de la cage d’escalier. Il y a une partie du bâtiment que j’évite. Mais ici il n’y a pas de missiles, ici je peux contempler l’obscurité paisiblement.
Il y a beaucoup de commandes cette nuit. Elles m’évitent de penser à mon cœur. Je ne sais pas quoi faire. De l’argent, je n’en ai pas. J’espère que tout ira bien. Pendant encore longtemps. Jusqu’à ce que mon garçon ait 13 ans. C’est l’objectif que je me suis fixé. À 13 ans on peut se débrouiller tout seul, c’est ce que m’a dit mon père quand j’avais 11 ans. Il me l’a dit si souvent que j’étais préparé. À 13 ans je me débrouillais tout seul. J’ai eu mon premier job. Aussi dans un hôtel d’aéroport.
Dans d’autres circonstances, je me ferais du souci pour moi, pour ma famille, mais cette nuit je me concentre sur le bip du petit appareil que j’ai sur moi et qui me notifie les nouvelles commandes. Je me concentre sur le trajet vers la cuisine. Sur la tablette sur laquelle sont posés les paquets odorants. Je serais capable de les manger moi-même. Je ne comprends pas quand certains disent que je suis censé ne plus supporter l’odeur.
Quand les nuits sont plus calmes, souvent entre quatre et cinq heures, je m’assoie près d’Amber dans la cuisine. Alors elle me donne ce qui reste dans les poêles et qui ne rentrait plus dans les boîtes.
Aujourd’hui, il est déjà cinq heures quand le bip s’arrête enfin de sonner. Amber me donne un sandwich. Dedans il y a du fromage et du jambon, du concombre et de l’œuf.
Je ne peux pas le prendre, Amber, on n’a le droit de rien prendre, ce ne sont pas des déchets.
Blablabla, se contente-t-elle de dire.
Reconnaissant, je mords dedans, me sens un peu coupable. C’est bon. J’aime bien Amber. Elle s’occupe de moi, des fois j’ai l’impression d’être son enfant. Elle a sûrement dix ans de moins que moi.
*
HOMME QUI VOIT LE CHIEN
Je perds mes repères. Un peu plus nuit après nuit. Je suis incapable de dire ce qui me fait tenir en cet instant. L’apparition du renard m’offre un vrai soutien. C’est un congénère, un être dont j’ai infiniment besoin en cet endroit. Je ressens un lien fraternel avec cet animal. Comme moi, il ne fait partie d’aucune communauté ici, rien d’autre que des chiens. C’est quoi, comme chiens ?
FEMME À LA RÉCEPTION
Des chiens de l’armée, une race rare.
HOMME QUI VOIT LE CHIEN
Je me demande : que fait le renard pendant la journée ? Je ne l’ai jamais vu le jour. Où dort-il ? N’a-t-il pas trop chaud sous le soleil ? Va-t-il trouver assez d’eau là dehors ? Est-ce que je peux lui déposer un petit bol d’eau sous les poubelles ?
Sa fourrure doit être brûlante en plein soleil. Il se traîne jusqu’à l’hôtel le soir, quand l’air se rafraîchit, ou tôt le matin, quand il ne fait pas encore trop chaud. Ici, il trouve de la nourriture. Comment pourrais-je sortir d’ici pour lui apporter de l’eau ?
J’ouvre l’ordinateur portable. La lumière bleue de l’écran projette une lueur sur la couverture. Il est déjà cinq heures. Je devrais dormir plus longtemps, mais les chiffres sur l’écran m’apaisent. C’est assez angoissant, mais l’espace d’un instant, jusqu’à ce que je me rendorme, cette vision me rend étrangement calme.
*
HOMME QUI APPORTE LES CHICKEN WINGS
La nuit, c’est dans les couloirs que je préfère marcher. Là, je ne suis pas obligé de voir quoi que ce soit. Il n’y a qu’ici, depuis la cuisine, que je risque parfois un regard vers les lumières des missiles.
Je demande à Amber de baisser le store. C’est un vieux store usé. L’hôtel a été modernisé, mais ici tout est vétuste.
Ici, où nous sommes les seuls à venir, ils ne font rien.
Mais qu’est-ce qu’il se passe dehors, dit Amber.
Si les chiens sont dehors, c’est que ça doit être sérieux, dis-je. Mais ils sont là pour nous protéger, Amber. Il ne peut rien nous arriver.
Elle consulte régulièrement son téléphone. L’écran est cassé. Mais ce n’est pas nouveau. Qu’on n’y parle pas des choses importantes, ce n’est pas nouveau.
Je mange mon sandwich. À 5h20, la commande suivante arrive. Juste avant le petit-déjeuner. Ce n’est pas habituel, dis-je. Des chicken wings. À cette heure-ci ? À cette heure-ci, ce n’est pas habituel.
Amber se lève, met de l’huile dans la friteuse. Elle déchire le sachet de chicken wings. J’observe l’emballage en plastique. J’ai toujours aimé ces couleurs vives, jaune et rouge. Amber en jette le contenu dans la friteuse. Quelques minutes plus tard, je décampe.
207, 3 euros.
3 euros, vraiment ?
C’est beaucoup. C’est vraiment beaucoup.
Je lui adresse un signe de la tête, ajuste mon uniforme, gêné. Que faire ? Je n’étais pas préparé à ça. Que dire ? Je pose ma main sur ma poitrine.
